In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Klimaschutz-Netzwerke für Unternehmen gegründet - doch was ist das eigentlich. Gemäß Leitfaden für Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke handelt es sich dabei um systematischer, zielgerichteter und unbürokratischer Erfahrungs- und Ideenaustausch von in der Regel 8 bis 15 Unternehmen oder Unternehmensstandorten zur gemeinsamen Steigerung der Energieeffizienz sowie gegebenenfalls Einsparung von Treibhausgasemissionen.
Die Laufzeit eines solchen Netzwerkes sollte mindestens zwei Jahre betragen.
Die Unternehmen führen in einem ersten Schritt mithilfe einer qualifizierten Fachberatung (intern oder extern) eine Bestandsaufnahme ihrer jeweiligen Einsparpotenziale durch.
Die Netzwerke müssen spätestens ein Jahr nach dem Start der Netzwerkarbeit ein Energieeinsparziel und gegebenenfalls ein THG-Einsparziel kommunizieren.
Auf dieser Grundlage beginnt der Erfahrungsaustausch: Während der vereinbarten Laufzeit des Netzwerks treffen sich die Energieexpert:innen aus den beteiligten Unternehmen regelmäßig, um untereinander und gegebenenfalls mit externen Fachleuten konkrete Themen und Entwicklungen zu Energieeffizienz und Klimaschutz zu diskutieren. Nach Möglichkeit sollten gegenseitigen Betriebsbesichtigungen erfolgen.
Für kleinere Unternehmen mit Energiekosten unterhalb von ca. 80.000 Euro gibt es die Empfehlung abgestufter Standards der Netzwerkinitiative diese Unternehmen auf die Initialberatung verzichten und stattdessen eine Energieeinsparung von pauschal 2,5% über die gesamte Netzwerkdauer festlegen können.
Darüber hinaus ist es empfehlenswert, die Zahl der Netzwerktreffen auf etwa zwei pro Jahr zu reduzieren bzw. einige Treffen in digitalen Formaten zu organisieren.
Mit Vorliegen eines Energieaudits oder eines Energie- bzw. Umweltmanagementsystems sind die Energiedaten des Unternehmens bereits strukturiert an einer Stelle vorhanden und können meist direkt für die Netzwerkteilnahme genutzt werden. Die im Regelfall vorgesehene anfängliche Bestandsaufnahme („Initialberatung“) wird so entbehrlich bzw. vereinfacht.
Darüber hinaus kann z. B. eine Begleitung der Rezertifizierung des Energiemanagementsystems oder der Weiterentwicklung der Maßnahmenliste erfolgen.
- Wettbewerbsvorteil Energieeffizienz – eine konkrete, längerfristige Zielsetzung für eine dauerhafte Senkung von Energiekosten und THG-Emissionen
- Auf- bzw. Ausbau eines eigenen Energie- und Umweltfachwissens im Unternehmen
- den kostengünstigen Rahmen des Netzwerks, das gleichermaßen Energie- als auch Fachberatung und interne Fortbildung ermöglicht
- Impulse aus dem Netzwerk zur Nutzung staatlicher Förderprogramme
- Strategische Marktpositionierung für die Zukunft (Kunden und Mitarbeiter)
- Reduktion von Umweltsteuern (z. B. CO2-Bepreisung)
- Klimaschutz als Innovationstreiber und Türöffner für neue Märkte und Zielgruppen
- Verbesserung des Firmenimages/ Positionierung als Vorreiter für den Klimaschutz
- die Möglichkeit zu regionaler Vernetzung mit Politik, Wirtschaft und weiteren regionalen Akteuren
- Beitrag zur Schaffung einer enkeltauglichen Zukunft