Woher kommt unsere Energie? Welche Rohstoffe werden für welchen Sektor benötigt und wo bekommen wir sie her? Diese Fragen stellen sich aufgrund der aktuellen Lage viele. Wir haben die Antworten kurz und übersichtlich zusammengefasst.
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland insgesamt 2.333 TWh verbraucht – davon entfielen jeweils knapp 30% auf private Haushalte die Industrie sowie den Verkehrssektor, weitere 15% werden in Gewerbe/ Handel / Dienstleistung verbraucht.
Sehr ähnlich gestalten sich die Endenergieverbräuche auch in Unterhaching: Von den insgesamt 449 GWh, die in Unterhaching verbraucht werden, entfallen knapp 34% auf private Haushalte, 37% auf Verkehr jedoch lediglich 26% auf Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistung zusammen.
Dabei stammt der vergleichsweise höhere Anteil des Verkehrssektors in Unterhaching von den über das Gemeindegebiet führenden Autobahnen.
Den Löwenanteil des Primärenergiebadarfs macht mit 36% Mineralöl aus – von diesem werden im Jahr fast 100 Mio Tonnen benötigt.
An zweiter Stelle folgt mit 25% und 91 Milliarden Kubikmetern das Erdgas, gefolgt von Braun- und Steinkohle, die zusammen 16% unseres Energieverbrauchs decken. Lediglich 6% wurden 2020 durch Kernenergie gedeckt, wofür der Import von Uran notwendig ist.17% entfielen auf Erneuerbare Energien – und sind somit bereits unabhängig von Rohstoffimporten.
Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch auch: noch 83% unserer Energie stammen aus rohstoffintensiven Energiequellen – doch wo kommen diese Rohstoffe her?
Russland ist aufgrund seiner gigantischen Reserven an fossilen Energieträgern unser mit Abstand größter Lieferant.
Bei Erdöl- sowie Steinkohle ermöglicht jedoch eine relativ breite Streuung der Herkunktsländer ein relativ gute Möglichkeit des Ausweichens auf alternative Lieferanten.
Steinkohle importiert Deutschland zu 45% aus Russland. Weitere große Quellen sind die USA, Australien und zahlreiche kleinere Quellen.
Braunkohle importieren wir hingegen nicht - ganz im Gegenteil: 50% der in Deutschland geförderten Braunkohlemenge wird exportiert.
Deutlich schlechter sieht die Situation hingegen beim Erdgas aus: Hier haben wir die größte Abhängigkeit von russischen Rohstoffimporten – dieses haben wir im Jahr 2020 noch zu 55% aus Russland bezogen!
Aus Klimaschutz-Sicht ist diese stärkere Abhängigkeit bei Erdgas im Vergleich zu Kohle und Öl als sehr kritisch zu sehen - bei der Verbrennung von Braunkohle zur Erzeugung von Strom entstehen je kWh Strom ca 1000 g CO2 Emissionen - bei einem Gaskraftwerk liegen diese bei lediglich 300 g pro kWh.
Die privaten Haushalte (ohne Verkehr) haben in Summe in Deutschland einen Endenergieverbrauch von 668 TWh. Fast 40% davon werden durch Erdgas gedeckt, jeweils rund 1/5 durch Mineralölprodukte und Strom, knapp 10% durch Fernwärme.
Lediglich 14% des Endenergeiverbrauchs privater Haushalte in Deutschland wird durch erneuerbar erzeugte Wärme, wie z.B. Holzpelletheizungen oder Wärmepumpen gedeckt. Hier liegt also noch ein enormes Potential verborgen!
Im Mittel wird in Deutschland Strom zu fast 50% aus Erneuerbaren Energien erzeugt. Dabei beträgt der Anteil von Windkraft am Gesamtstrommix bei 24%, der von Photovoltaik liegt bei 9%, Biomasse bei 8% und Wasserkraft bei 3% .
Im Gegensatz dazu ist der Anteil Erneuerbarer Energien im Wärmesektor im deutschen Mittel wesentlich geringer: Von den in Summe 200 TWh werden lediglich 15% erneuerbar erzeugt.
In Unterhaching sieht das Bild jedoch genau umgekehrt: Von den 206 GWh Heizwärmeverbrauch in Unterhaching wurden hingegen 41% erneuerbar erzeugt - dank unserer Geothermieanlage! Dagegen liegt bei den rund 76 GWh Strom, die jährlich in Unterhaching verbraucht werden, der Anteil Erneuerbarer Energien bei gerade Mal 6% - hier ist also noch besonders starker Nachholbedarf!
Man erkennt also deutlich - ein sehr großer Anteil unserer Energie kommt bishlang noch aus fossilen Energieträgern - und diese kommen mehrheitlich aus Russland bzw. häufig aus Staaten mit instabilen Strukturen.
Wollen wir unsere Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren wollen, müssen wir
Da der Ausbau Erneuerbarer Energien nicht sofort zu erreichen ist, müssen wir kurzfristig auf Energieeinsparungen setzen.
Diese lassen sich sowohl mittels Suffizienz- (anders verbrauchen) als auch mittels Effizienzmaßnahmen (ressourceneffizientere Produkte nutzen) erreichen.