Zum Tode von Christiane Ballhorn


In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass Frau Christiane Ballhorn, unsere ehemalige langjährige Pfarrerin der Evang.-Luth. Kirchengemeinde der Heilandskirche Unterhaching, am 3. Januar nach kurzer, schwerer Erkrankung verstorben ist. Frau Ballhorn war bis zu ihrer Verabschiedung in den Ruhestand im Sommer 2022 vierzehn Jahre lang Pfarrerin in Unterhaching und blieb unserer und ihrer Gemeinde auch in der Folge sehr verbunden.

Der Termin der Beerdigung wird im Schaukasten an der Heilandskirche demnächst bekannt gegeben. Für alle, die sich verabschieden wollen, ist ein Trauertisch für das stille Gebet in der Kirche eingerichtet und tagsüber zugänglich.

Möge sie in Frieden ruhen!

Anbei ein kurzer Nachruf auf die Verstorbene vom Vertrauensmann im Kirchenvorstand Hermann Wolfrum anlässlich des Trauergottesdienstes:

Liebe Kirchengemeinde,

vor knapp 1 ½ Jahren am 17.07.2022 durfte ich hier im Namen des Kirchenvorstandes Frau Christiane Ballhorn nach einer Dienstzeit von mehr als 14 Jahren in unserer Heilandskirche in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Sie blieb unserer Kirchengemeinde jedoch danach zu unserer großen Freude eng verbunden. So hielt sie regelmäßig Gottesdienste in der Heilandskirche, sang in der Kantorei und unterstützte die neue Pfarrerin mit ihrer Erfahrung, sozusagen als Coach, bei der neuen Aufgabe der Pfarramtsführung. Vor 14 Tagen hielt sie noch den Vespergottesdienst am Heiligen Abend. Und auch heute hätten wir wieder eine inhaltsstarke, sprachlich brillante Predigt von dieser wunderbaren Pfarrerin erwarten dürfen. Aber es kam anders: In der Nacht zu Silvester erlitt Frau Ballhorn einen massiven Schlaganfall, an dem sie - ohne ihr Bewusstsein wiederzuerlangen - am 03.01.2024 verstarb.

Wir hatten uns alle so gefreut, dass sie nach dem Auszug aus dem Pfarrhaus in der Parkstraße, eine Wohnung in Neuperlach gefunden hatte und somit nur einen Steinwurf von uns entfernt war. Bestehende Kontakte konnte sie weiter pflegen und ihre „angestammte Kanzel" war auch nicht fern. So unterstützte sie tatkräftig nicht nur in der Heilandskirche, sondern im ganzen Dekanatsbezirk bei personellen Engpässen durch die Übernahme von Gottesdiensten die Pfarreien. Es war für uns so schön zu erleben, wie Frau Ballhorn es genoss, den Teil ihrer Berufung als Pfarrerin weiterhin wahrzunehmen, der ihr am meisten am Herzen lag, ohne die Belastungen von Verwaltung und Finanzen, die weniger ihre Leidenschaften waren, aber gerade durch die Zusammenlegung der drei Gemeindezentren im Zusammenhang von Planung, Bau und Finanzierung des neuen Gemeindezentrums wesentlicher Teil ihres Arbeitspensums war. Das neue GZ wird daher immer mit dem Namen von Christiane Ballhorn verbunden sein.

Insbesondere bei allen dicken Brettern, die in der Gemeinde gebohrt werden mussten, zeigte sich, dass nicht Konkurrenzdenken, sondern Zusammenarbeit und vertrauensvolles Miteinander die großen Erfolge ermöglichten. So konnte sie auch immer auf die Unterstützung aller Ehrenamtlichen zählen, für die und ihre Leistungen sie große Wertschätzung hatte. Sie war überzeugt, dass Kirche ohne die vielteiligen ehrenamtlichen Dienste nicht funktioniert und nicht funktionieren kann. Ihre von Vertrauen, Dankbarkeit und Zugewandtheit bestimmte Zusammenarbeit mit uns Ehrenamtlichen war motivierend und hat immer große Freude gemacht. Erwähnen muss ich an dieser Stelle die unvergessenen Ansprachen bei den Neujahrsempfängen, wo sie sich regelmäßig bei allen, die irgendwie am Funktionieren der Kirchengemeinde teilhatten, bedanke.

Dies geschah immer witzig und brillant - oft in Reimform - und dieser sprachliche Kunstgenuss war für mich einer der Höhepunkte im Gemeindeleben.

Frau Ballhorn war eine „Frau des gesprochenen und gesungenen Wortes": So war für sie der beste Gottesdienst, wenn Verkündigung und Kirchenmusik - Gemeindegesang und Chor - mit der Predigt, die zum Text hinführt und Impulse zum Nachdenken über den Glauben enthält, eine Einheit bilden. Ihre Predigten waren inhaltlich und sprachlich stets ein Genuss. Ich habe ihren Umgang mit der deutschen Sprache immer bewundert. Sie hat den Austausch sowie das Gespräch mit allen gesucht und ist den Menschen nahe gekommen, engagierte sich sehr für die Ökumene, den Kindergarten.

Im Namen des Kirchenvorstandes und der gesamten Kirchengemeinde möchte ich mich für das fruchtbare Wirken von Frau Ballhorn in der Heilandskirche während ihrer hauptamtlichen Zeit und darüber hinaus während ihres Ruhestands von ganzem Herzen bedanken. Herausgerissen durch den Tod, hinterlässt sie eine große Lücke, sowohl für die Kirchengemeinde als auch für viele von uns, für die sie mehr als „nur die Pfarrerin" war.

Pfarrerin Christiane Ballhorn