Die Folgen des Klimawandels werden in den kommenden Jahren auch vor unserer eigenen Haustür immer stärker zu spüren sein. So werden wir u.a. mit heißeren und trockeneren Sommern konfrontiert. Dies birgt vor allem für Senior:innen aber auch Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen erhebliche gesundheitliche Risiken. Doch auch Land- und Forstwirtschaft sowie Unternehmen werden durch diese klimatischen Veränderungen vor neue Herausforderungen gestellt. Gleichzeitig steigt in unserer Region die Wahrscheinlichkeit für Starkregenereignisse deutlich an - und damit die Gefahr für Hochwasserereignisse oder Überflutungen.
Die Gemeindeverwaltung nimmt diese Herausforderung sehr ernst. Neben zahlreichen baulichen wie organisatorischen Maßnahmen, die durch die verschiedenen Fachabteilungen bereits in die Wege geleitet wurden, wurde im Juni 2022 die Stabsstelle 2030 Klimaresilienz eingeführt. Aufgabe dieser zwei Stellen ist es, aktiv den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Zum einen soll auf diese Weise die Erreichung unseres Zieles der Klimaneutralität bis 2030 sichergestellt werden. Zum anderen gibt es für das Thema Klimaanpassung ab sofort eine klare personelle Verantwortlichkeit geschaffen. Damit sind wir eine der bisher wenigen Gemeinden in Deutschland, die die Relevanz des Themas Klimaanpassung für die Sicherheit und den Wohlstand ihrer Bevölkerung in ihrem vollen Ausmaß würdigt.
Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr zu den klimatischen Bedingungen und prognostizierten Änderungen in Unterhaching. Außerdem haben wir zusammengestellt, was Sie als Bürger:in oder als Unternehmer:in in dem Bereich tun können. Und natürlich informieren wir Sie über die laufenden und geplanten Aktivitäten der Gemeinde.
In der Klimaanpassung ist die Kooperation mit benachbarten Gemeinden von zentraler Bedeutung. Denn weder Überschwemmungen stoppen an Gemeindegrenzen, noch bleiben heiße Luftmassen in einer Gemeinde stehen.
Mit dem Ziel eines abgestimmten und ineinander greifenden Vorgehens wir ein landkreisweites Integriertes Klimaanpassungskonzept erstellt, an dem sich die meisten der 29 Gemeinden beteiligen. Geplanter Projektlaufzeit ist Frühjahr 2023 - 2025. Im Rahmen des Projektes wird eine umfassende Betroffenheits- & Vulnerabilitätsanalyse erfolgen. Weiterhin wird der aktuelle Stand Klimaanpassung erfasst und Vorschläge für weiterführende Maßnahmen erarbeitet. Zudem wird ein Controlling-Tool für die Umsetzung der Maßnahmen entwickelt.
Parallel werden im Rahmen des Projektes Cooles Unterhaching sogenannte no-regret Maßnahmen bereits umgesetzt. Dabei handelt es sich um Maßnahmen, die neben dem Klimaanpassungseffekt weitere Nutzen mit sich bringen und somit auf keinen Fall bereut werden. Beispiele für solche Maßnahmen können begrünte oder entsiegelte Plätze sein, die neben der kühlenden und wasserspeichernden Wirkung auch eine erhöhte Aufentaltsqualität und CO2-Speicherwirkung aufweisen.
Das Handlungsspektrum der Klimaanpassung für Bürger:innen ist breit gefächert. Es reicht von begrünten Dächern und Fassaden sowie artenreichen Gärten über entsiegelten Flächen bis hin zur Unterstützung von Nachbarn im Fall von Hitzeperioden.
Spezifische Tipps zur Klimaanpassung für unsere Bürger:innen werden derzeit entwickelt.
Allgemeine Handlungsempfehlungen finden Sie in Kürze hier.
Klimaanpassung bietet Unternehmen die Möglichkeit zahlreiche Risiken zu minimieren und Ihren Arbeitnehmer:innen eine angenehme und produktive Umgebung zu bieten.
Die Palette der Möglichkeiten ist dabei sehr breit und reicht von Begrünungs- und Entsiegelungsmaßnahmen über betriebliches Gesundheitsmanagement bis hin zur Anpassung Ihrer Produkte an die neuen Bedingungen. Wesentliche Möglichkeiten sind in der nachfolgenden Grafik dargestellt.
Die genaue Erklärung der einzelnen Maßnahmen sowie weitere Informationen zur Klimaanpassung in Unternehmen finden Sie auf der Seite des Infozentrum UmweltWirtschaft.
Einen Leitfaden zur Entwicklung einer betriebliche Klimarisikostrategiefinden Sie hier.
Durch die Folgen des Klimawandels werden wir in Zukunft häufiger mit Hitzetagen und tropischen Nächten rechnen müssen. Was für die Einen Badespaß bei traumhaftem Sommerwetter ist, wird für die Anderen zur realen Gefahr.
Wer ist besonders gefährdet?
Das Gesundheitsrisiko steigt, wenn sich der Organismus bei den ersten hohen Temperaturen im Mai und Juni noch nicht auf hohe Temperaturen eingestellt hat. Ebenfalls belastend sind länger anhaltende Hitzeperioden im Sommer mit hoher Luftfeuchtigkeit, schwachem Wind und hoher Sonneneinstrahlung, insbesondere wenn die Nachttemperaturen nicht unter 20°C sinken.
Ca. 10 – 15 % aller Menschen reagieren mit Symptomen auf erhöhte Ozonwerte, hierzu zählen Reizungen der Augen und der Schleimhäute. Darüber hinaus sind z.B. nach sportlichen Aktivitäten auch Reizungen der unteren Atemwege und daraus resultierende Entzündungen möglich.
UV Strahlung ist der energiereichste Teil der optischen Strahlung. Sie ist krebserregend und Ursache sofortiger und langfristiger Wirkungen an Haut und Augen. Die erste sichtbare Folge von UV-Strahlung ist die Bräunung, diese ist in jedem Falle bereits eine Schädigung des Hautgewebes. Sonnenbrand, Sonnenallergien oder andere sogenannte phototoxische Reaktionen können hinzukommen.
Innenräume können sich während Hitzeperioden sehr stark aufheizen. Um Ihre Gesundheit zu schützen, ist es sehr wichtig, dass die Innenräume möglichst kühl bleiben. Lassen Sie die Hitze gar nicht erst ins Zimmer. Besonders wichtig ist das Verschatten der Zimmer über Tag und nächtliches Lüften. Auch mittels Dämmmaßnahmen oder Fassadenbegrünungen können Sie langfristig einen einen positiven Effekt auf die Innenraumtemperatur erzielen. In Akutfällen können reflektierende Folien an der Außenseite der Fenster helfen. Auch Ventilatoren wirken sich positiv auf die gefühlte Raumtemperatur aus.
Die Voraussetzung, um den Außenbereich während heißer Tage nutzen zu können, sind Sitzplätze im Schatten. Dann bieten grüne, schattige Außenbereiche - im eigenen Garten oder auf öffentlichen Plätzen - im Sommer eine gute Möglichkeit, Ihnen etwas Abkühlung zu verschaffen. Suchen Sie möglichst unversiegelte Plätze mit viel Begrünung und Wasser auf, da diese deutlich kühler sind. Beispiele in und um Unterhaching sind z.B.
Vor allem bei lang anhaltenden Hitzewellen, haben sich die meisten unklimatisierten Gebäude bereits stark aufgeheizt. Dann kann es für gesundheitlich vorbelastete Personen sinnvoll sein, einen Teil des Tages in klimatisierten Räumen zu verbringen. Diese können z.B. sein:
Da starke Hitze u.a. eine große Belastung für das Herz-Kreislauf-System sowie für die Atemwege darstellt, führen Faktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht oder geringe sportliche Fitness zu einer deutlich höheren Vulnerabilität gegenüber Hitze. Da diese Faktoren durch einen gesunden Lebensstil mit ausreichend Bewegung, Schlaf, ausgewogener Ernährung usw. positiv beeinflusst werden können, hilft er gleichzeitig dabei, Ihre Resilienz gegenüber Hitze zu erhöhen. Achten Sie also nach Möglichkeit auf einen gesunden Lebensstil - dann können Sie der nächsten Hitzewelle deutlich entspannter entgegen Blicken!
Was können Sie tun?
Weitere Tipps für das richtige Verhalten bei Hitze können Sie im Hitzeknigge des Umweltbundesamtes nachlesen:
Unwetter, insbesondere schwere Stürme, werden in der Regel einige Tage vorher angekündigt. Informieren Sie sich daher über bestehende Warnmeldungen, beispielsweise auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes (DWD), oder über die Warnapp NINA. Es gibt Vorbereitungen, die einige Vorlaufzeit benötigen und daher bereits umgesetzt werden sollten, wenn keine Unwetterwarnung besteht.
Grundlegende Vorsorge
Das können Sie tun, um besser auf ein starkes Unwetter vorbereitet zu sein:
Eine Unwetterwarnung - was nun?
Eine Checkliste, die Sie bei der Vorbereitung von Notgepäck, Dokumentenmappe, Vorrat und Stromausfall-Vorsorge unterstützt, finden Sie im Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen:
Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen
Oberste Regel: Zuhause bleiben
Herabstürzende Äste oder Dachziegel, umherfliegende Gegenstände - bei einem schweren Sturm sind Sie im Freien vielen Gefahren ausgesetzt. Versuchen Sie daher Ihr Zuhause nur in Notfällen zu verlassen. Zuhause können Sie weitere Vorkehrungen treffen, um sich zu schützen:
Trotz aller Vorsicht kann es vorkommen, dass Sie von einem Unwetter überrascht werden, wenn Sie gerade nicht zu Hause sind. Wie Sie in solchen Fällen richtig handeln erfahren Sie hier:
Ist Ihre Wohnlage hochwassergefährdet? Oder anfällig für Überschwemmungen bei Starkregen?
Informieren Sie sich und sorgen Sie vor - wie, das erfahren Sie hier:
Das Hochwasser naht! Was nun? Bewahren Sie die Ruhe und handeln Sie besonnen. Je nachdem, wo Sie sich gerade aufhalten, sollten Sie die folgenden Punkte beachten:
Das Wasser weicht. Jetzt heißt es: Bestandsaufnahme machen und aufräumen.
Wie genau Sie das am besten angehen erfahren Sie hier: